Xrot d 9213

  • Hallo,


    ich möchte euch hiermit mein Xrot Projekt vorstellen. Es ist, vorab, ein Langzeitprojekt und beschäftigt mich schon min. 5 Jahre.


    Bisher vorhanden sind die Rahmen der Drehgestelle mit Rädern aus Neusilber:


    Dazu ist zu sagen, dass die Rahmenwangen gegeneinader und die Achsen in der Mitte isoliert sind, da bei den Rädern keine Ringisolierung vorhanden ist.


    Bei den Zylindern habe ich vier Anläufe bei der Konstruktion gemacht, da ich ein absolut vorbildgetreues Äußeres wünsche bei robuster und simpler innerer Bauweise.
    Letztendlich bin ich bei der Konstruktion darauf gekommen Sinterbronzebuchsen mit Hochtemperatursilikon in eine Hülse einzukleben, auf die der Schieberspiegel aufgelötet ist. Dadurch kann man die Zudampfkanäle in die Zylinderbuchse einfräsen und erreicht eine Stärke der Zylinderwand von 3mm statt 6mm wie bei den meisten Herstellern.
    Die Abdichtung der Kolbenstange erfolgt im Zylinderdeckel und die der Schieberschubstange direkt am Schieberkasten ohne aufzutragen.
    Dies ermöglicht die Optik des Zylinders wie eine Hülle darüber zu stülpen.


    Die Kolben sind extrem kurze Teflonkolben mit 3mm Länge.


    Hier seht ihr den technischen Zylinder und seine Hülle:



    Und hier Fotos vom Aufbau der Zylinder:



    Ich hoffe das ist soweit deutlich.


    Die Steuerung besteht auch schon und befindet sich derzeit beim Gießer zum Abgießen aus Neusilber:


    Das Gehäuse ist am Rechner gezeichnet und wird Wassergestrahlt wenn ich soweit bin.


    Viele Grüße,
    Nick

  • Hallo Nick,


    Ich finde deine Xrot nach wie vor fantastisch, kenne sie ja vom BBF :flt: :flt:
    was ist der Grund dafür, das Gestänge in Neusilber zu giessen und nicht 4 mal
    in Messing fräsen und vernickeln, bzw. direkt in Neusilber zu fräsen ?
    Da du sicher das Gestänge so massstäblich wie möglich machst, reicht die
    Festigkeit aus, oder hast du einfach genug "Ersatzteile" eingeplant ?
    Und eine weitere, durchaus interessante Frage, die Bernina-Strecke hat ja einen ziemlich
    kleinen Kurvenradius im Original, was ist dein kleinster Radius, den die Xrot noch
    durchfahren soll ? (Original ist entweder 60m oder 90m, gibt 2,7m bzw 4m im Modell)


    Danke und Gruss,
    Ernst

    Die erste Dampflok ist misslungen, versuche deshalb die zweite zu bauen...

  • Hallo Nick


    Ich find das Projekt ebenfalls Super; weisst du da :wink:
    Hast du den Kessel eigentlich schon bekommen?


    Gruss Florian

  • Zitat von Davaaser

    Hallo Nick,


    Ich finde deine Xrot nach wie vor fantastisch, kenne sie ja vom BBF :flt: :flt:
    was ist der Grund dafür, das Gestänge in Neusilber zu giessen und nicht 4 mal
    in Messing fräsen und vernickeln, bzw. direkt in Neusilber zu fräsen ? ..............


    Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt. Gussteile müssten ja auch mit einem gewissen Aufwand nachbearbeitet werden, weshalb dann die Teile nicht gleich fräsen (lassen) oder Laser- Wasserstrahlschneiden? Was mich ebenfalls interessieren würde ist weshalb Neusilber als Werkstoff ausgewählt wurde? Mal angenommen man würde die Teile nicht giessen lassen, weshalb dann nicht aus Stahl fertigen?

    Grüsse
    Beat

  • Neusilber lässt sich ja praktisch gleich gut bearbeiten wie Messing; vielleicht deshalb?


    Ich persönlich werde meiner Lok Gestänge aus Chromstahl verpassen. Und zwar damit sie nicht rosten, dennoch aber relaitv zäh werden. Ich will nämlich die Gestänge ziemlich filigran ausführen und das wage ich mich nicht mit Messing oder eben Neusilber...


    Gruss Florian

  • Hallo,


    meine Steuerungsteile sind auch sehr filigran und teilweise von drei Seiten mit CNC gefräst. Das war dermaßen aufwendig, dass ich es nicht für 8 Steuerungen machen möchte. Ich baue nämlich noch eine E-Version für einen Bekannten.


    Die Wahl beim Material fiel auf Neusilber wegen der höheren Zähigkeit und der richtigen "Farbe". Chromstahl ist natürlich noch besser, aber undenkbar für mich.


    Die Nachbearbeitung bei Gussteilen hängt sehr stark vom Gießer ab. Die Gussteile die ich bisher von meinem bekommen habe, haben kaum Nacharbeit erfordert.


    Den Kessel habe ich schon. Es ist der Größte der reingeht. Sicherheitsventil und Dampfentnahme müssen noch flacher werden.



    Vielen Dank für euer Interesse und Lob, das hilft sehr.


    @Ernst: Ich hoffe, dass die Schleuder den R3 Radius noch durchfährt, sonst habe ich ein Problem. Ich bin aber ganz zuversichtlich. Die Zylinder stehen schon 1mm weiter heraus und das Ölpumpenimitat ist auch etwas weiter nach draußen versetzt, damit die Drehgestelle weiter ausschwenken können.


    Viele Grüße
    Nick

  • Hallo Nick,


    das gibt ja einen "Mordskessel".... schätze mal ca 80mm Durchmesser ?
    es gibt vermutlich keine kleinere Sicherheitsventile, wenn es so zu eng wird,
    vielleicht geht es dann, wenn man die Dinger ums Eck legt, meine einen L Anschluss draufschraubt
    und Ventil und Hahn liegen dann halt.......
    Für den Hahn hat es kürzlich in diesem Forum einen Beitrag gehabt, wie man ohne Ueberwurfmutter
    auskommt, vielleicht bringt das den berüchtigten letzten Millimeter....


    Gruss,
    Ernst

    Die erste Dampflok ist misslungen, versuche deshalb die zweite zu bauen...

  • Hallo Ernst,


    der Durchmesser ist 86 mm. Das braucht es aber auch, denk ich.


    Als Sicherheitsventil habe ich das Neue von Regner mit dem Teflonkegel gedacht. Das sitzt im Kessel.
    Als Dampfentnahme überlege ich oben nur ein T-Stück zu machen, dann Überhitzer und die Ventile im vorderen Führerstand mit den Servos. Da ist Platz.


    Viele Grüße
    Nick
    PS: Der Brenner ist übrigends ein Keramikbrenner.

  • Hallo,


    die Gussteile sind bei mir eingetroffen und ich bin begeistert.
    Der Gießer hat ganze Arbeit geleistet. Die Schwinge passt z.B. vom Gussbaum auf die, in den Umsteuerhebel eingegossenen, Zapfen und der Kreuzkopf hat einen, dank Einleger in der Gussform, exakt maßhaltigen Innenvierkant.


    Jetzt werde ich mich als nächstes an den Zusammenbau machen.





    Viele Grüße
    Nick

  • Hallo Nick


    Die Teile sehen echt klasse aus! Sag mal, was für eine Gusstechnik hat der Giesser da angewendet? Schleuderguss in Keramikformen? (also das mit Keramik heisst glaub sonst Feinguss)


    Gruss Florian

  • Hallo Florian,


    genau Feinguss, sprich Silikonform für die Wachsteilchen, die in Keramik getaucht, ausgeschmolzen und dann Schleuderguss aus Neusilber.


    Viele Grüße
    Nick

  • Hallo,


    ich habe mal eine Frage an euch.
    Die Xrot hat im Original Rundschieber mit innerer Einströmung, sprich die Voreilung ist entsprechend. Beim Modell möchte ich aber Flachschieber verwenden.
    Jetzt überlege ich, ob ich wie R. Reppingen die Voreilung nur als Attrappe baue, oder Flachschieber mit innerer Einströmung baue.
    Ist technisch kein Problem, ich müsste nur einen Zylinder neu bauen. Lohnt sich der Aufwand für eine Voreilung im Modell?


    Viele Grüße
    Nick

  • Hallo Nick


    Flachschieber mit innerer Einströmung?
    Das musst du mal erklären wie du das machen willst!


    Ich an deiner Stelle würde die Dampfkanäle vom Schieberspiegel zu den beiden Zylinderenden übers Kreuz führen. Dann hast du eigentlich denselben Effekt.


    Gruss Florian
    ps: Wie wärs mit Rundschiebern mit Kolbenringchen und Chromstahlbüchse? Ich baue grade an sowas und bis jetzt ist das sehr vielversprechend...

  • Hallo Nick


    Ah, jetzt ists klar.


    Zu perfekt? :o
    Wie muss ich das verstehen? Zu grosser Aufwand oder wie? :mrgreen:
    Zugegebenermassen, der Aufwand ist natürlich grösser als für die üblichen Lösungen. Theoretisch könnte man natürlich den Kolbenschieberteil auch aus was anderem als Chromstahl machen, einfach die Kolbenringe müssen weicher sein. (also das Material der Ringe)


    Gruss Florian

  • Hallo Florian,


    ja der Aufwand ist mir zu hoch, obwohl das natürlich eine elegante Lösung ist.
    Vieleicht probiere ich das mal bei einem andere Projekt.


    Ich denke ich werde die Voreilung einfach überbrücken in Reppingen Manier. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese beim Modell viel nützt.
    Dafür werde ich versuchen alles Teflon- ölfrei zu bauen. Danke hier nochmal an die Erfinder.


    Viele Grüße,
    Nick

  • Hallo Nick,
    eine richtige Voreilung macht im Modell sicher wenig Sinn.Im Original sollte der Kolben "abgefedert" werden und auch der Dampfdruck da sein, wenn der Kolben kurz über dem Totpunkt ist, weil im Original ja die Dampfwege nicht 2-3mm betragen, sondern eher um die 30cm oder mehr.In sofern macht eine Voreilung im Modell Sinn, dass man praktisch 0° Voreilung hat.Heißt im Totpunkt macht der Schieber den ersten kleinen Spalt auf.Bei einem funktionslosen Voreilhebel hat man eine Nacheilung.Das heißt der Schieber macht erst nach dem Totpunkt auf...
    Aber hier hat jeder seine eigene Philosophie.Fahren tun sie ja letztendlich alle...Sowohl die Reppingenschen Maschinchen als auch Regners Maschinchen.
    Gruß Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Hallo Nick,


    genau diesen Schieber mit Inneneinströmung hat meine NWE21. Und der funzt ja bekanntich mehr als zu erwarten war.
    Ich fahre die Lok mit Füllung und bin hochzufrieden. Also nur zu.


    Hier ein Foto vom "Triebwerk":



    PS: Bei mir war auch das Platzproblem ausschlaggebend für diese Lösung.


    Beste Grüße,


    Marco