Mein erster Kessel

  • Tach zusammen,


    für meinen Steampunk-Mehrachser
    ist nun der Zeitpunkt gekommen, das der Motor einen Kessel braucht.


    Gasbefeuert soll er werden und nach langem gugeln und schlaulesen und überlegen wie und ob ich so einen Kessel selber hin bekomme, bin ich auf den Yarrow-Kessel gestoßen. Der erscheint mir von der Bauweise relativ simpel und mit meinen Mitteln durchaus herstellbar zu sein. Löten wir bestimmt spassig, müßte ich aber hinbekommen.
    (Der schweizer Beitrag zu so einem Kessel ist mir bekannt)


    Dazu kommt noch, das m.e. die Formgebung ganz gut zum restlichen Fahrzeug passt. (Auch wenn man später nicht mehr viel davon sieht. )



    Hier meine Gedanken dazu und die Bitte falls jemandem etwas als sicherheitsrisiko vorkommt bitte melden. Sonstige Ideen etc sind natürlich auch gerne gesehen.



    Untere Röhren 30x2
    Oberer Röhren 40x2
    Steigrohre 10x ??? muss ich dafür wegen dem Druck auch 2mm Wand nehmen oder reicht bei so dünnen rohren 1mm oder 1,5?
    zwischen den unteren Rohren käme der Rohrbrenner.


    Die Länge des Rohres und damit die Menge der Steigrohre ergibt sich dann.


    In dem Dampfmengen-Excel wären die Steigrohre dann Flammrohre und die Fallrohre dann Dampfrohre, oder kann man dabei die fallrohre gar nicht rechnen?
    Und der Kesselumfang ist die Summe der drei Röhren oder nur die oberere Röhre weil die unteren ja nicht direkt befeuert werden?

  • Hallo Ralf,


    ich will mich nicht als neunmalklug hier aufspielen, aber IMHO ist ein Yarrow-Kessel sehr viel komplizierter, besonders in diesem Maßstab, als ein "herkömmlicher" Flammrohrkessel. Vor allen Dingen wenn man noch keine Erfahrung im Kesselbau hat. Aber ich lerne gerne dazu und beobachte interessiert deinen Kesselbau.


    LG Zoltan

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
    BW Traktion Langkatzenhofen
    SzvVT - Szamosvölgyi Vaspálya Társaság
    877_2015080444_bahnhofhosszumacskasvontatasitelepkicsi.jpg
    http://www.lokteam.at/

  • Hallo Zoltan,


    wieso neunmalklug? Ich bin ja für jede Einlassung dankbar.


    Mein Gefühl bei den Yarrow-Dingern ist: Kleinere Röhren wo nix innen drin zu machen ist. Alles wird von aussen gebohrt und verlötet. Die Teile an sich sind für mich aufgrund der geringeren Maße ebenfalls einfacher zu behandeln.


    Dagegen empfinde ich die Dinger mit dem Innenkessel, der auch noch in den aussenkessel passen muss, wesentlich komplizierter. Von Feuerbüchsen mit den ganzen Stehbolzerei mal ganz abgesehen.


    Aber alles kein Wissen sondern nur Bauchgefühl.

  • Hallo Ralf!


    Nachdem ich auch noch keinen Kessel selber gebaut habe, sind meine "Anregungen" eigentlich auch nur "Faselei" - es müsste sich jemand von den Kesselprofis hier äussern. Aber es gibt massenweise Beiträge über Kesselbau und -Probleme, hast du sie schon alle gelesen?


    Die "Stehbolzerei" ist etwas delikates schon (kenne ich sehr gut von den großen :)), aber auch das haben einige hier schon gemeistert.


    Ich für meinen Teil würde als ersten Kessel einen Flammrohrkessel bauen, in meiner Vorstellung ist das einfacher zu bauen. Kleines Rohr mit 2-4 Querrohre (noch kleiner) innen, großes Rohr außen mit 2 Deckeln mit Loch für das kleine Rohr (Flammrohr), Rohrbrenner. Wasserstand, Nachspeise, Dampfentnahmearmaturen (Dom oder Hirsch, für Zylinder, Manometer, Pfeife...), Sicherheitsventil und fertig. Ich fände das einfacher zum Löten auch.


    Oder einen Stehkessel auf Keramikbrenner mit Rauchrohre und Überhitzerring.


    Aber wie gesagt, das ist ohne praktischer Erfahrung nur Faselei.
    Oder nennen wir es höflich "Gedankenaustausch unter Laien".


    Aber ich persönlich würde eher einen fertigen Kessel kaufen (schon wegen der Prüfung und Zertifikat).
    Bei Regner zB. war der 5042 vor einem Monat noch lieferbar (auf Lager laut Liste):
    http://regner-dampftechnik.de/…einflammig_zweizuegig.htm
    Vor kurzem habe ich bei denen noch Kleinigkeiten bestellt und auch ordnungsgemäß bekommen.
    Du kannst sie mal anschreiben, das kostet nichts.
    Aber auch andere Fertigkessel gibt es.


    Wie gesagt, ich will dir keinesfalls hineinreden, ich habe in den letzten 4 Jahren hier viel gelernt und erfahren (und im Übrigen bin ich Maschinenbauer), aber zum Kesselbau habe ich mich noch nicht vorgewagt...


    Ich wünsche dir Viel Erfolg un verfolge hier weiter interessiert!


    LG Zoltan

    LG Zoltan
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  • Hallo Zoltán,


    Warum soll ich das nicht können? Mein Wahlspruch: "Kann ja nicht so schwer sein".
    Damit bin ich auch schon öfter gescheitert, aber wenn ich es nicht ausprobiert habe, weiss ich es nicht.


    Hallo Pal,


    Nein, kenne ich nicht, ist jetzt aber bestellt. Ich bin gespannt.


    Danke jedenfalls für den Tip.

  • Hallo Ralf,


    ich habe nicht gesagt dass du das nicht kannst!


    Ich habe nur gesagt, was ich von mir selber denke was ich kann oder nicht wage.


    Du machst was du willst und ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg dabei.


    LG Zoltan

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
    BW Traktion Langkatzenhofen
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    http://www.lokteam.at/

  • Hi Zoltan,


    Man soll nicht parallel arbeiten und posten. Sorry, :PRO falsche Wortwahl.


    Also ich, eben :flt:

  • Hallo Ralf!
    Als logisch denkender Mensch, der nur aus Erfahrung sprechen möchte, aber in diesem "Fall" keine Ahnung hat, frage ich mich: Sind die weiteren notwendigen Bauteile geländegängig oder fährst du dann nur mehr auf der "Straße". Jetzt überlegen wir nur ein mal: Wie verhält sich ein Kessel bei extremer Lageveränderung, welche Bauart kommt damit am besten zurecht und welche Bauart braucht vielleicht eine kontinuierliche Wasserzufuhr. Danach würde ich die Kesselbauart wählen.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo Wolfgang,


    Guter Gedanke der im Autoforum natürlich auch schon aufkam.


    Das Ende der Diskussion über Sicherheit, offener Flamme im Wald etc. ist ein Hybridantrieb. Für das harte Gelände elektrisch und für die Show bei Treffen dann mit Dampf.


    Von daher sollte der Kessel zwar das ganze antreiben können aber die Kesselart ist unerheblich weil nur auf Plattboden gedampft wird.


    Eigentlich ist das ganze Unternehmen natürlich Unsinn aber wenn sich was im Kopf festgebissen hat ...


    Und wenn das ganze Gefährt an sich doch nicht tauglich wird habe ich schon eine schöne Basis für eine kleine stationäre Anlage.

  • Wenn nicht ein aussenbefeuerter Kessel verwendet wird, gibt es ja kein offenes Feuer. :flt:
    Wie verhält sich derYarrow-Kessel mit dem Wasser- Niveau im Kessel?

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo Wolfgang,

    Zitat

    Wie verhält sich der Yarrow-Kessel mit dem Wasser- Niveau im Kessel?


    der braucht kontinuierliche Nachspeisung und reagiert allergisch auf drastische Lageveränderungen, weshalb in Schiffen (Schnellboote, Zerstörer) dann separate Dampfsammler eingebaut wurden um mitgerissenes Wasser abzuscheiden und die Überhitzer vor Zerstörung zu bewahren.


    Ich habe so einen vor zehn Jahren für meinen EICHENDAMPFER (25 kg Verträngung) gebaut und der verhilft der umgebauten REGNER-Neptun im Verein mit einem Wysala-Propeller zu sehr ordentlichen Leistungen - die Rumpfgeschwindigkeit wird spielend erreicht.
    Ich habe einen sehr leistungsfähigen Übrhitzer eingebaut, so dass die Maschine auch bei "etwas Welle" nur trocken Dampf bekommt.




    Sein Bau und die Ausrüstung sind etwas anspruchsvoll, wenn es denn ordentlich sein soll und der Bau eines hier mal angesprochenen Flammrohrkessels mit Quersiederohren ist dem gegenüber ein "erholsamer Sonntagsspaziergang".


    Falls die Geländegängigkeit des Fahrzeuges wirklich ausgereizt werden soll, wäre meines Dafürhaltens ein Durchlauferhitzer-Kessel die einzig vernünftige Alternative, weil dessen Lage für die Dampfentnahme in weiten Bereichen unkritisch ist. Der Preis dafür ist aber eine sehr stabile Wasserversorgung mit einer entsprechenden Hochdruckpumpe und ein sehr leistungsfähiger und gut über einen weiten Betriebsbereich regelbarer Brenner.


    Grüße Dietrich

  • Hallo Dietrich,


    danke für den Link zu den Bildern. Klasse Arbeit bei der ich mir bestimmt einige abschauen werde. (Wenn ich darf). Was die Geländegängigkeit angeht bin ich entspannt. Wenn nicht, dann nicht.
    Ich habe mich in den Yarrow-Stil "verliebt" da ist man(n) ja bekanntlich blind und Sonntagsspaziergänge fand ich schon als kind langweilig :mrgreen:


    Eine Frage noch zu Deinem Design: Warum hast du aussen gebogene Rohre genommen? Technisch bedingt? Optisch schicker? Spaß am biegen? Wenn ich mir die alten Fotos von den Schiffen anschaue sind da komplett gerade Rohre verbaut worden.

  • Hallo Ralf,

    Zitat

    Eine Frage noch zu Deinem Design: Warum hast du aussen gebogene Rohre genommen? Technisch bedingt? Optisch schicker? Spaß am biegen? Wenn ich mir die alten Fotos von den Schiffen anschaue sind da komplett gerade Rohre verbaut worden.


    ein "richtiger" YARROW hat tatsächlich gerade Siederohre.
    Die gebogenen Rohre sind zum einen dem von Roob van Doort im "Handbuch ..." für einen entsprechenden Kessel gezeigten Design geschuldet und zum anderen ist da "etwas" mehr Heizfläche im vorhandenen Volumen des Kessels unterzubringen und ja, Rohre biegen macht Freude.


    Dass man es "noch toller" treiben kann mögen diese Bilder verdeutlichen. Der Kessel versorgt eine STUART 6A in einem Dampfboot. Das Konzept ist im Modell aber so nicht umsetzbar, weil die Rohrquerschnitte dann zu klein würden.





    Grüße Dietrich

  • Hallo Dietrich,


    was für ein Trümmer :shock: :ala:


    Rohre biegen kann ich zwar, aber nur dünne röhrchen für die kleinen Autos und vor allem nicht reproduzierbar. Was ja Voraussetzung ist, damit es bei so einer Konstruktion schick aussieht.


    Es gibt noch viel zu lernen ...



    Jetzt warte ich erstmal auf das Buch und dann sehen wir weiter.

  • Tach,


    heute gab es als Fingerübung und zur Überbrückung der Wartezeit den ersten designierten Kesseldeckel.
    Zum ersten mal 2mm Kupfer weich geglüht und in Form gebracht. Es ging. Fazit: Der Brenner wird reichen aber ich brauche einen größeren Schonhammer. Der kleine jetzige war zu schwach also bin ich auf den Fäustel ausgewichen und hab mir natürlich einige Macken eingehandelt.
    Ob der später verbaut wird weiss ich noch nicht. Je nach dem wie meine Lernkurve bei den anderen Deckeln ausssieht und ich das Gefühl habe das nochmal machen Besserung bringt.


    Die Vorgehensweise mit Holzform und drumhauen muss ich hier , glaube ich, nicht mehr erwähnen. Also hier nur das Ergebnis:
    Nach dem Hämmern passend abgesägt und kurz über Nennmass der Röhre abgedreht. Hab noch kein gefühl wie Kupfer von Wilms geliefert wird und hab mir ein wenig Sicherheit gelassen.





    Doch ein Bild vom werdegang. Durch die Maße des Futters muss ich die Aussenbacken nehmen , aber da die inneren. :? Dann muss ich um die äußeren Backen rum kommen. Geht bei meinem Meisselbestand nur mit der Abstechschwert. Hat aber funktioniert.




  • Tach,


    die Deckel sind geformt und die erste kleine Trommel liegt im Eimer wegen "falsch gekurbelt" :pff: und muss nochmal bestellt werden, aber die zweite ist schön geworden. Bevor ich mit der oberen Trommel anfange eine Frage zum Überhitzer.
    Wenn ich das Prinzip richtig verstanden habe, geht eine Leitung vom oberen Dampfentnahmepunkt um die Trommel wieder nach unten und wird beliebig oft nochmal durch die Flamme des Brenners geführt, bevor es dann wirklich raus an die frische Luft geht.


    Die Frage ist nun, wie gross sollte der Durchmesser des Überhitzerrohrs sein? So wie die spätere Dampfleitung , also innen 4mm?
    Oder größer und erst kurz vor dem Ausgang kleiner werden?


    Vllt. ist das ja auch ohne Belang , in der Bibel hab ich nix dazu gefunden resp. überlesen.

  • Moin,
    Nochmal gelesen :BT und gefunden.



    Alles wird gut :mrgreen: