• Hallo,


    ich habe bei Ebay eine Schwingzylinderdampflok erstanden, deren Herkunft ich nicht zuordnen kann. Der Verkäufer konnte mir diese auch nicht nennen und gab auf meine Frage der Spurweite das Räderinnenmaß mit ca. 42mm an. Ich nahm also an, dass es sich um eine Spur 1 Tinplatelok handeln müsste.
    Nach Erhalt stellte ich fest, dass die Spurweite 48 mm ist, was annehmen lässt, dass es sich um die Bauzeit um 1889 handeln könnte. Was mich jedoch unsicher macht, ist, dahlass der Kessel aus Stahlrohr ist und die hinteren Räder keine Speichen haben (siehe Bild).




    Für jede Info wäre ich sehr dankbar.


    Viele Grüße


    Manfred

    VG Manfred B.

  • Hallo Manfred.
    Deine Lok scheint ein kompletter Eigenbau zu sein, lediglich die Bauweise und das Aussehen der Lok lässt auf ein altes Modell (Nachbau) schliessen.
    Wie Du schon festgestellt hast, hat die Lok keine alten Bauteile.
    Ich habe einige Kataloge (Nachdrucke) von alten Herstellern aus der Zeit von ca. 1880 bis 1935 wie Märklin, Bing, Carette, usw. Eine solche Lok mit den Ausrüstungsteilen, wie auf dem Foto, gibt es in keinem Katalog.
    Das ist meine Meinung zu Deiner Frage.



    Die abgebildete originale Lok ist z.B von Schönner, später von Falk gebaut worden.


    Gruß Holger

  • Vielen Dank, Holger für Deine Information. Ja, ich sehe es ebenso. Da ich sie auf Grund dieser Erkenntnis und der übermäßig dicken Farbschicht abgebeizt habe, werde ich sie neu lackieren und auf 45 mm umspuren. Ich bereue den Kauf nicht, da der Kaufpreis m.E. nach angemessen ist und will sie auch nicht wieder verkaufen. Ggf. setze ich auch einen neuen Kessel auf. Aber erst will ich ihr Fahrverhalten testen.


    VG Manfred

    VG Manfred B.

  • Hallo Joe,


    vielen Dank für Deine Info. Ich habe die Lok auf LGB-Schienen gesetzt. Eine Radseite steht mit den Radkränzen knapp auf dem Schienenkopf. Ein Umspuren ist unumgänglich. Ich habe alle maschinellen und handwerzeuglichen Voraussetzungen, um diese Spuränderung durchzuführen. Meinem Nachmessen zu Folge sind es pro Seite nur 2mm. Da die Radbunde genügend "Fleisch" haben, dürfte das Abdrehen derselben schon genügen.
    Leider musste ich auch feststellen, dass die Armaturen auf dem Kesselscheitel weich aufgelötet sind. Also muss ich auch da nacharbeiten. Aber ich denke, das Objekt - auch wenns ein Replika ist - wirds mir lohnen.
    Nach erfolgter Arbeit werde ich Euch über das Ergebnis informieren.


    Nun wünsche ich noch einen schönen Osterausklang.


    VG Manfred

    VG Manfred B.

  • Hallo,


    der Arbeit war mehr, als ursprünglich erwartet. Nachdem ich die dicke Farbschicht entfernt hatte (mehrmaliges Auftragen von Abbeizer über jeweils 12 Stunden Wartezeit), kam das ursprüngliche Moosgrün des Rahmens und des Fahrerhauses zum Vorschein. Der Kessel ist aus Stahl und die Aufbauten aus Ms. Wie bereits erwähnt, sind diese weich gelötet.
    Ich ließ dessen Zustand nach dem Abbeizen erst mal und widmete mich dem Bau eines neuen Brenners. Der ursprüngliche war aus Zinkblech und zudem auch noch weich gelötet. Und da dieses Blech bei Erhitzung giftige Dämpfe absondert, habe ich einen solchen neu aus 1mm-Ms-Blech hart gelötet.
    Gleichzeitg nahm ich die Umspurung auf 45mm vor.
    Als ich dann alles mit Grundierung und moosgrünem Autolack, und die Wärmeleitbleche mit 860° Ofenlack gespritzt hatte, baute ich alles wieder zusammen.
    Beim anschließenden aufgebockten Probebetrieb war die Funktion zwar gewährleistet, aber zu meinem Entsetzen züngelten die Flammen doch an die Rahmenwangen, und der Lack zog Blasen. Also noch mal abbeizen und im Internet nach Hitzelack in Grün gesucht. Habe auch einen Lieferanten gefunden. Leider warte ich nun schon seit dem 26.04.13 auf diesen Lack. Meine Anfrage vom 06.05.13 wurde noch nicht von der Fa. HSK S. Kotlewski beantwortet, so dass ich heute eine Lieferfrist gesetzt habe.
    Kennt Ihr noch Lieferanten von derartigem Mattlack (Hitzebeständig bis 350°)? Ich bin für jeden Hinweis dankbar.


    Viele Grüße


    Manfred

    VG Manfred B.

  • Hallo,
    heute will ich von dem Stand der weiteren Arbeiten berichten:
    Den lack habe ich nie bekommen, dafür aber über PayPal das Geld zurück. Also alles noch mal abgebeizt und den kpl. Rahmen mit schwarzem Ofenlack und das Fahrerhaus mit grünem Autolack gespritzt. Der Kessel blieb vorerst blank.
    Nachdem ich feststellte, dass die Scheitelanschlüsse weich eingelötet waren und beim Entleeren des Kessels dicke Rostfladen kamen, habe ich mir entschlossen, einen neuen Messingkessel mjit den gleichen Maßen zu löten. In diesem Zusammenhang fertigte ich auch einen neuen Schornstein an. Dann klam der Probelauf im aufgebockten Zustand. Na ja, sie lief, aber da sie keinen Absperrhahn hat, nicht lange. Der Dampf reichte nicht. Also baute ich einen neuen Brenner. Diesesmal (auch wenns nicht stilecht ist - aber die Maschine ists ja auch nicht) einen Vergaserbrenner. mit dem vorhandenen 50ml Spiritusfassendem Tank.




    Außerdem baute ich zwischen die Rahmenwangen hinter der Frontwand einen Abdampfkondensator ein, von dem ein Röhrchen den Abdampf (manchmal noch ein paar kleine Spritzer Wasser) neben dem Schornstein rhytmisch abbläst. Eine Leistungssteigerung - bilde ich mir ein - ist auch erreicht.




    Dann kam der erste Probelauf mit dem neuen Brenner und dem Abdampfkondensator, aber noch unlackiertem Kessel auf einem Schienenoval im Hof. Sie lief mit 120ml Wasser und den 50ml Spiritus nach etwa 8 Min. Anheizzeit eine ganze halbe Stunde in angemessener Geschwindigkeit.



    Anschließend wurde der Kessel im Rahmen noch mit dem hitzebeständigem (bis 850°C) Ofenlack gespritzt.



    Schließlich baute ich aus 0,6er Ms-Blech noch einen Tender, dem ich ein schwarzes Fahrgestell und innen schwartzen und außen grünen Kohlebhälter "spendierte". Ein Bild folgt in Kürze.


    Was mir Sorgen macht ist, dass ich die "Lauf"-stangen am Kessel nicht anbringen kann. Ursache ist, dass die Halterungen in den Stahlkessel eingeschlagen waren und die Haltebolzen trotz aller Vorsicht nicht mehr verwendbar sind. Nun muss ich sehen, woher ich solche bekomme, die dann in den Kessel hart eingelötet werden.


    VG Manfred B.

    VG Manfred B.

  • Hier nun ein kleines Video vom Probelauf.


    VG Manfred


    [youtube]

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    VG Manfred B.

  • Moin Manfred,


    das hast du gut hin bekommen. :thumbup:
    Jetzt sieht sie eher aus wie ein Original :B


    GRüsse,


    Borris

  • Danke für Euer Lob. Wenn ich nur noch wüsste, wo ich Griffstangenhalterungen herbekomme, und wie ich sie befestigen kann, ohne einen Kesselmantel einzusetzen.
    Und die Bilder vom Tender werde ich nun auch mal machen und Anfang nächster Woche präsentieren.


    VG Manfred

    VG Manfred B.

  • Hallo Manfred,


    meines Wissens nach gibt es Griffstangenhalter mit M2-Gewinde und 1mm-Bohrung bei Regner und Reppingen. Hast du da schon gefragt? Du könntest das hintere Ende deiner Griffstange am Aufbau befestigen, dann ist es dort schon mal fest. Davor dann ein paar Halter auf den Kessel. Du könntest versuchen zu kleben oder weichzulöten. Muss ja a) nichts halten und b) kann nix passieren, wenn's nicht hält. Egal, ob Kleben oder Löten musst du das Gewinde am Halter entfernen und ich würde auch in jedem Fall die Farbe abkratzen (beim Löten ein muss). Zum Kleben könntest du es mit UHU Endfest 300 versuchen. Dieser erreicht die beste Haltbarkeit, wenn du die zusammengesetzten Teile bei 180°C in den Backofen tust (20min, glaube ich).


    Viele Grüße
    Arne

  • Hallo Manfred,


    eine Ideen hatte ich noch: Du könntest die Griffstangenhalter auch auf ein Kesselband löten (hart/weich). Dann musst du am Kessel selber keine Veränderung vornehmen!


    Gruß
    Arne

  • Hallo und danke für Eure Tips.

    @ Georg: Wyko hat keine passenden Halterungen. Die am alten Kessel eingeschraubten haben einen Dm von 6mm mit M3 Gewinde und einer Querbohrung von 2,5mm. Die Gewinde sind weggerostet.
    Ich habe jedoch von einem Schmuckhändler (Hobbyschmuckzubehör aus der Bucht) passende Ms-Kettenkugeln günstig bekommen. Leider haben sie eine sehr raue Oberfläche und ich müsste erst noch Gewindebolzen anbringen.


    @ AsJ19: Der Tip mit dem Ankleben oder Weichlöten ist zu überdenken. Ich kann ja die verrotteten Gewindebolzen abschleifen und die dazugehörigen Dm 2m4mm Haltestangen zur Positionierung nutzen. Mit Loctode 640 habe ich bereits gute Erfahrungen gemacht.


    @ Borris: Ähnlichkeiten gibt es schon. Aber es sind doch verschiedene Modelle. ich bin mir sicher, dass es ein Eigenbau ist. Aber das stört mich nicht. Ich freue mich auch so über die mir gelungene Überarbeitung.


    Hier nun die Bilder von meinem Eigenbautender. Diesen habe ich aus dünnem Ms-Blech hergestellt. Sicher nicht der schönste, aber meiner.





    VG Manfred

    VG Manfred B.

  • Ja, Ihr seht richtig!


    Der Tender auf den Bildern steht zur Fotoaufnahme auf noch fertig zu stellenden Modulen.
    Da ich in einem Mietshaus wohne und keine feste Anlage aufbauen darf, bin ich gerade dabei, mir aus 8mm Sperrholzplatten mit untergeschraubten Leisten Module zu bauen. Ich kann daraus ein Oval von 4,8 x 3,2 m oder eine Strecke von 17m auf Holzklappböcken aufgesetzt auf der Wiese hinter unserem parkplatz aufbauen. Ggwt. bin ich dabei die Elemente mit Holzschutzlasur zu behandeln, bevor ich die Schienen (aus LGB-R1 auf R 1,95m auf- und gerade gebogene) aufschraube.


    VG Manfred

    VG Manfred B.

  • Hallo Manfred,


    Rondhouse hat sehr feine Griffstangenhalter, die ich ebenfalls bei meinen beiden Fowler auf die Kesselbänder hartgelötet habe.


    LG Pierre

    OLD WAYS DONT OPEN NEW DOORS.

  • Hallo Pierre,
    danke für den Hinweis. Werde dort mal schauen.


    Hallo Dampfmaschinenjoe,
    danke für das Kompliment. Werde nun noch passende Puffer und ne Wagenkupplung hinten anbauen.


    VG Manfred

    VG Manfred B.

  • Hallo Manfred,


    hier habe ich dir noch 2 Fotos geschossen. Um den nötigen Abstand zum Kessel zu bekommen, musste ich noch eine Hülse zwischenmontieren.


    LG Pierre



    OLD WAYS DONT OPEN NEW DOORS.