Gastank abdrücken??

  • Hallo zusammen :flt: ,


    da ich den Gastank für meine De Winton endlich fertig gebrutzelt :TF habe
    und die "Kaltwasser Probe" bei ca. 1,5 Bar erfolgreich war
    wollte ich fragen bei wie viel Bar man den Tank nun Abdrücken sollte :?::?:


    Schon mal danke im vorraus :lol:


    Gruß Simon :flt: .

  • Hallo Simon!
    Ich habe bei meinem Dampfschlepper "Thor" dem Gastank ein Manometer angeschlossen. Beim Befüllen mit Butan komme ich da auf 2,5 Bar. Bei Propan kannst Du dich noch auf höhere Werte freuen. Wird der Tank noch weiter erwärmt (wie auch immer) steigt der Druck. Einen Selbstbautank habe ich mit 12 Bar, mit der Regner Speiseflasche abgedrückt und dabei deformiert :OW.
    Da Gastanks keine Sicherheitsventile haben, sollten wir uns im Exstremfall auf hohe Drücke einstellen
    Gruß Gerd

  • Hallo Simon!
    Druckbehälter soll man immer mit einer Kaltwasserprobe abdrücken. D.h. den Behälter vollständig mit Wasser füllen, auf den Prüfdruck aufpumpen und den Druck eine Zeitlang (mind. 5 Min) stehen lassen. Dabei darf der Druck nicht merklich abfallen.
    Da Butan-/Propangas ein besonders gefährlicher Stoff ist, kann man hier nicht sorgfältig genug sein. Auf Schiffen sind Undichtigkeiten am Gastank katastrophal und bei Lokomotiven kann es unangnehm genug werden. Hier sind sogar Hausbrände nicht auszuschließen.
    Gruß Gerd

  • Hallo Simon und alle anderen,


    ich habe noch mal einen Beitrag von Friedl Gasleitung rausgekramt, den ich an dieser Stelle für angebracht halte:



    Wenn ich mir das so durchlese und bedenke, dass der Tank in meiner Emma beispielsweise weitaus mehr als handwarm ist, werden die 41bar für mich immer realistischer. Wenn ich mich recht entsinne, haben die großen 5kg Propangasflaschen einen Druck von etwa 30bar. Und die wurden geprüft, garantiert mit mehr als 30bar!


    Dass es uns mit Heimwerkermitteln kaum möglich ist, dass zu prüfen weiß ich auch! Aber jeder, der einen Gastank baut und dann in Betrieb nimmt sollte sich des Risiko und der Verantwortung bewusst sein! Vor allem, wenn er das nicht nur im eigenen Keller tut, sondern auf Ausstellung vor großen Kinderaugen!


    Sorry, wollte den Thread nicht stören. Aber ich finde, der nächste, jeder zukünftig einen Gastank baut und dieses Thema liest, sollte sich ggf. auch mit diesen Fakten auseinandersetzen und seine Entscheidung treffen.


    Viele Grüße
    Arne

  • Hallo zusammen :flt: ,


    Gerd: Wieso ist es so wichtig Wasser zu nehmen??


    Arne: Danke, dass du den Beitrag rein kopiert hast.
    Gestört hast du den Thread keinesfalls.


    Mal schauen was ich jetzt mache :pff: :pff: :pff: :pff: :WN :GR


    Gruß Simon :flt: .

  • Hallo Simon


    Das mit dem Wasser ist deshalb wichtig, weil Wasser (nahezu) inkompressibel ist. Das heisst wenn irgendwo ein Leck entsteht, dann ist der Druck praktisch sofort weg. Wenn man nun Druckluft oder Dampf dafür verwendet, heist es noch lange nicht, dass der Druck gleich abfällt wenn ein kleines Leck entsteht. Im Gegenteil ist sogar noch genug Druck/ Energie vorhanden um das Leck wachsen zu lassen (was dann fatale Auswirkungen haben kann!)


    Gruss Florian

  • Hallo Florian :flt: ,


    aber würde es dann nicht reichen wenn ich den Gastank
    mit einem Schlauch am Kompressor anschließe und ihn dann in einen
    Eimer voller Wasser lege?
    Falls ein Leck vorhanden ist sehe ich es sofort und kann die Kupplung am
    Schlauch lösen.


    Gruß Simon :flt: .

  • Hallo zusammen Ihr Gas-und Druckfachleute.


    Kann mir mal einer erklären warum mir noch nie meine Gas-Nachfüllflasche um die Ohren geflogen ist, obwohl sie in der Sonne stand und mehr als Körperwarm war ? :F01:
    Ebenso hatte ich noch nie Probleme mit einem Gastank direkt neben dem Kessel, auch nicht beim Nachfüllen mit Entlüftungsventil.


    Ich verstehe die Diskussion nicht so richtig, wer kann schon mit 40 Bar prüfen?


    Bitte klärt mich auf damit mein Schutzengel nicht so viel Arbeit mit mir hat. :S


    Vielen Dank und viele Grüße
    Manfred

  • Hallo,


    das ganze Druckproblem lässt sich am leichtesten mit der Dampfdruckkurve von Propan lösen. Hier sieht wan wunderschön welchen Druck man bei welcher Temperatur im Tank hat.


    http://camping-wiki.kwherzog.d…ten_von_Fl%C3%BCssiggasen


    Ok unser Gas ist kein reines Propan sondern ein Propan-Butan Gemisch aber aus dem folgenden Diagram sieht man dass Butan kaum eine Rolle beim Druck spielt


    http://www.bachert-kg-rvv.de/gasabnahme/technik/technik.html


    Nebenbei habe ich mal eine leere Gaskartusche aufgeschnitten um die Wandstärke zu messen und habe etwa 0,25 mm erhalten. Rechnet man die nun wie einen Kessel mit 85 mm Durchmesser und einer Dehngrenze für Blech von etwa 355 N/mm2 (ist warscheinlich viel zu tief angesetzt) ohne Sicherheitskoeffizient so kommen etwa 17 atm heraus. Vergleicht man das mit der Dampfdruckkurve hat man die Erklärung warum alle Hersteller anraten den Behälter nicht mehr als 50 Grad auszusetzen.


    Gruß
    Dieter

  • Manni,


    ich verstehe die Diskussion auch nicht, aber wenn Du die Konstruktion der Gaskartusche gut anschaust weisst du warum. Und der Gastank hat das viel kleinere Volumen und andere Materialstärken.


    ma

  • Hallo Gasheizer
    Unterscheide: Gasbehälter und Gaskartuschen.
    Gaskartuschen sind nicht für reines Propangas geeignet. Sie werden mit Butangas oder Butan-Propanmischung ausgeliefert, sind so leicht gebaut, dass sie bei einem bestimmten Überdruck an der Naht öffnen um gefährlich hohe Drücke zu verhindern. Wenn dieser Fall zur falschen Zeit am falschen Ort passiert, dann ist der Bär los.
    Darum sind die Kartuschen mit einem Gaspolster versehen und sollen nicht über 60° C erhitzt werden. Wenn jetzt einer sagt , ich habe schon einmal eine Kartusche in heißes Wasser getaucht und es ist nichts passiert, soll er dem Gas die Zeit geben die gefährliche Temperatur zu erreichen und wenn dann noch möglich, darüber berichten. Ich persönlich habe einmahl 25 Bar bei einer erwärmten Kartusche gemessen, habe aber damals noch nicht gewusst, dass die Kartuschen an der Naht öffnen sollen. Ende erster Teil.
    Wolfgang F. K.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Gastank, solche die wir benützen haben keine Sicherheitseinrichtungen und erreichen bei zu hohem Flüssigkeitsstand sehr hohe Drück. Zum Beispiel ein randvoll gefüllter Tank erreicht nur durch die Hand kurzzeitig erwärmt 12 Bar. Das ist mir durch Zufall bekannt. Der Duftstoff im Gas machte mich darauf aufmerksam. Bis knapp unter 12 Bar war der Tank dicht, aber dann gab eine Micropore in der Lötnaht das Gas frei. Den Beweis konnte ich mit einer Rennradluftpumpe bringen. Unter 12 Bar immer dicht. Ein kleiner Stich mit einer Anreißnadel in die Pore beendete das Spiel. Druckprobe mit 10 Bar :oops:
    Wenn ein randvoller Gastank sofort benützt wird, ist das nicht schlimm, wenn er aber aber mit kaltem Gas voll ist, genügt schon über eine längere Zeit einwirkende relativ geringe Temperaturerhöhung, bei einem rechteckigem Tank eine Ausbeulung zu erreichen. Die Hochdruckspecialisten verwenden dann Stehbolzen, dort wo es bei richtiger Handhabung eigentlich nicht notwendig wäre.
    L.G. Wolfgang F.K.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Danke Dieter für die Tabelle. Butan bei 50º 5 Bar und Propan 17 Bar sind Werte über die man nachdenken sollte. Wenn sich der Gasstank im Strahlungsbereich des Kessel befindet sind diese Werte keine Utopie. Sonneneinstrahlung oder Themperaturen im Auto (in der Sonne abgestellt) können auch derartige Werte erbringen.
    Danke Wolfgang für den Hinweiß, daß die Nähte der Kartuschen "Sicherheitsventile" sind. Das habe ich auch noch nicht gewußt :HU .
    Ich hab mal gesehen, wie auf einem Campingplatz der Gasschlauch aus einem Kocher abgerutscht und anschließend Flammenwerfer gespielt hat. Bei den Leuten war anschließend die gesammte Campingausrüstung hin. Ging verdammt schnell. Seitdem habe ich entsprechenden Respekt vor Gas, ohne dabei überängstlich zu sein.

    Heute war ich mit Holger (lifesteam) mit meiner 476 im Industriemuseum Elmshorn bei einer Echtdampflokvorführung. Bei einer Vorbeifahrt einer anderen Lok, besonders mit von unten mit Spiriktus beheitzten Kesseln, habe ich den Befüllvorgang meines Gastanks unterbrochen. Sicher ist sicher.
    Gruß Gerd

  • Hallo zusammen :flt: ,


    Zitat von Dampfbahner

    Ps: Am Sonntag Abend kann ich ein Bild einstellen.


    Das Bilder einstellen kann noch ein paar Tage dauern, da ich meine Kamera bei
    Verwandten vergessen habe :pff: .


    Gruß Simon :flt: .

  • Mir war bisher gar nicht so bewusst, dass Gas so gefährlich sein kann. Ich dachte immer, sonst dürfte es auch keine Gasfeuerzeuge (die Sommer und Winters im Hosensack getragen werden) oder Gasbrenner für den Haushalt geben. Das wären ja eventuell richtige „Zeitbomben“. Diese werden mit Butangas betrieben.


    Ich nehme immer Feuerzeuggas (Butangas), das war bisher kein Problem. Ich wäge die Kartusche vor und nach dem Gasentnehmen ab. So ca. 10 Gramm Gas reichen, je nach Gaszufuhr beim Brenner, für ca. 20 - 30 Minuten Fahrt (Märklin BR 18 / 4 MT / Aster Shay / Regner Dampftraktor). 10 Gramm Gas sind in ca. 10 Sekunden eingefüllt. Das hat bisher immer gut geklappt. Mehr Füllung ist für mich nicht wichtig, da ich nicht zu lange fahren möchte (Wasserstand im Kessel). Den Winterbetrieb mit Butangas habe ich bisher nicht versucht, da laufen die Maschinen in der Werkstatt.


    Bei der Aster Shay wird der Gastank durch das „warme“ Wasser im Nachfülltank erwärmt, was den Gasdruck deutlich erhöht. Empfohlen wird eine Temperatur bis ca. 40 Grad. Aus meiner Erfahrung geht es auch mit Wasser ohne erhöhte Temperatur. Die Leistung des Brenners genügt auch so und das wenige kalte Nachfüllwasser (Pumpe nicht auf Voll-Leistung) kühlt das heisse Kesselwasser nicht allzu stark ab. Der Kesseldruck fällt zwar etwas, aber die Fahrt geht trotzdem weiter.


    Gruß / Simba