Entlüftung für Gastank?

  • Hallo zusammen,


    das Thema Gastank ist ja gerade in einigen Threads aktuell. Nun habe ich eine Idee und würde gerne Eure Meinung dazu einholen.


    Ich habe kürzlich die Gastanks meiner Regner-Loks mit den Reduzierstücken auf Schnellkupplung umgerüstet. Allerdings ist die Entlüftung noch verbesserungsfähig. Derzeit entlüfte ich über den Gashahn oder stecke den Füllschlauch mehrmals an und ab.


    Nun überlege ich, am Gasflaschenventil des Fülladapters ein T-Stück einzusetzen und am freien Abgang ein Entlüftungsventil anzusetzen.


    Hat das schon jemand ausprobiert oder spricht irgendetwas dagegen?


    Gruß
    Bernd

  • Hallo Bernd!
    Ich hab früher auch die Gastanks über die Gasdüse "entlüftet" bis die Düse mal wieder dicht war.
    Gas ist schwerer als Luft und entweicht als erstes aus dem Gastank, wenn der Ausgang oben ist. Danach kommt normalerweise keine Luft mehr in den Tank und es bleibt nur noch Gas, mehr oder weniger flüssig. Da braucht man eigendlich keine Entlüftung oder nun besser Entgasung.
    Problem ist die Themperatur vom Gastank und der Nachfüllflasche. Ist der Tank wärmer als die Nachfüllflasche bekommt man das Gas schwieriger in den Tank, da der Druck im Tank höher ist. Hier hilft ggf. eine kühlende "Durchgasung", wie man ein Entlüften nun besser bezeichnen sollte. Besonders bei Schiffen, wo sich das Gas im Rumpf zu unschönen Reaktionen sammelt, ist soetwas nicht ratsam. Auch Gas im Führerhaus, wo sich der Brenner Luft holen möchte ist keine schöne Sache.
    Daher bin ich z.T. schon dazu übergegangen den Gastank und nur Den, mit Kältespray abzukühlen. Damit wird er auch aufnahmebereiter. Das Kältespray 75 von der Kontakt Chemie (C 824631) ist nicht brennbar und sollte daher auch keine Gefahr sein.
    Gruß Gerd

  • Hallo Männer,


    also ich verstehe das Problem eigentlich nicht.
    Was will man mit der Entlüftung eigentlich bei einem 1-teiligen Tanksystem für einen Effekt erreichen?


    Der Tank ist ja nach der 2. oder spätestens 3. Füllung nach Inbetriebnahme voll Gas, die paar Luftmoleküle die da noch umherirren sind kaum wahrnehmbar.


    Wo bitte soll die Luft dann bitte in den dichten Tank gelangen?


    Selbst wenn der Gashahn bei Lagerung geöffnet ist, strömt nur solange Gas aus bis der Druck auf atmoshärischen Wert gesunken ist. Dann hat das Restgas zwar immer noch die Bestrebung sich in der Atmosphäre auszubreiten, es bleibt aber bei offenem Hahn bei einer 0,2 o.ä. Düse als Tor zur Atmosphäre dafür! Sprich das ist vernachlässigbar.


    Ich betreibe meine Loks immer nach Werksvorschrift.
    Gas rein, bis als Leckgas Flüssigkeit austritt. Dann prüfe ich, ob aus dem Ventil Flüssiggas austritt. Wenn ok ist die Kiste voll, wenn nein Vorgang so lange wiederholen bis das der Fall ist. Eine eben abgestellte Lok mit einem warmen Tank ist natürlich schlechter befüllbar, es geht aber, weil durch die Befüllung erst einmal Kälte entsteht. Ein zusätzlich eingesetztes Kältespray beschleunigt das natürlich. Ich nehme darüberhinaus wenn immer möglich reines Butan, wie alle Produzenten das als erste Wahl empfehlen, in vielen Fällen explizit (Akkukraft z.B.) vorschreiben.
    Das als erste Vorbereitungsaktion durchführen, dann erst Wasser und neues Öl spendieren, damit sich das herumwirbelnde Gas beruhigen und setzen kann!


    Seit ich diese Routine einhielt hatte ich keinerlei brennerbedingte Störungen an meinen Roundhäusern mehr zu vermelden, bei meiner Regner Lok war ein Herrmann Brenner dann die Lösung der Zünd- und Jaulprobrlematik.


    Bei mehrteiligen Tanks macht es dagegen schon Sinn. Wie letzte Versuche von Piz allerdings logisch zeigten, ist dann, wenn beide Vorratstanks komplett voll sind, weil entlüftbar gestaltet, ein zusätzlicher Vergaser von Nöten.


    Ich sehe auch keinen unbedingten Vorteil bei diesen Schnellkupplungsfüllventilen gegenüber den Ronson Ventilen. Diese automatische Entlüftung durch das Leckgas entfällt und die Füllstandsprüfung geht damit überhaupt nicht. Es ist halt vermeintlich bequem, aber wenn man die Füllkartusche schön senkrecht auf das Ventil drückt, dann funktioniert das sehr gut, wenn man sie verkantet und dabei vernudelt, muss es daneben pfeifen!
    Das ist ja auch der Grund, warum die Hersteller, die ihre Loks ex works mit der Schnellkupplung ausrüsten zusätzlich das Ronson Ventil als Prüfventil einbauen.
    Eine Umrüstung des Regner Ventils auf Ronson verstehe ich, das habe ich selbst gemacht, weil ich für dessen Konstruktion von Fülladapter und Ventil anscheinend zu doof war. Da landete die Hälfte Gas trotz guter hier empfohlener Pflege und Wartung immer ungenutzt in der Pampa.


    Was dann Dein Entlüftungsventil soll erschließt sich mir da nicht!

    Grüße


    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

  • Guten Morgen zusammen,


    erstmal vielen Dank für die Tipps.


    Zunächst möchte ich mal klarstellen, dass es mir natürlich nicht um eine Entlüftung im Sinne einer Verdrängung auch der letzten Luftmoleküle geht, sondern um eine Entgasung bzw. einen Druckabbau im Tank, damit ich einen vernünftigen Füllstand erreichen kann.


    Bisher ging das eben über die originalen Regner-Füllventile per Daumennagel (bei der EKB ist natürlich das Ronson-Ventil immer noch drin).


    Ein wesentlicher Grund für den Umbau auf Schnellkupplung war, dass ich auf Butan zumindest für die wärmere Jahreszeit umgestellt habe. Es gab ja vor einiger Zeit eine kurze Nebendiskussion zu der Adapterfrage. Nachdem der Edelried-Adapter für die Stechkartuschen nicht mehr erhältlich ist, habe ich mich entschieden, die (Korea-)Butankartuschen mit einem Adapter von MSF-1a auf das EN417-Gewinde der Regner-Fülladapter/CFH-Kartuschen. Da das mechanisch jedoch beim Füllen eine eher wacklige Angelegenheit war, habe ich mich halt für den Einbau der Schnellkupplungen entschieden.


    Letzlich kommt es ja darauf an, das der Gasdruck im Tank nicht höher ist als in der Kartusche. Dieser Druck hängt im Wesentlichen von der jeweiligen Temperatur ab. Das hat Gerd ja schon treffend ausgeführt. Ein Weg zur Abkühlung des Gastanks ist die Expansion über ein Prüfventil.


    Davon weicht ja meine Idee nun nicht so stark ab, zumindest in der Theorie. Bei meinem Vorschlag sitzt das Entlüftungs- oder Prüfventil oder wie man es sonst nennen will halt nicht im Tank, sondern am Ende des Füllschlauchs.


    Gruß
    Bernd

  • Hallo Bernd,


    die Idee mit dem T-Stück im Fülladapter ist in 2 Punkten unpraktisch:
    1. Du musst jedesmal zum Druckabbau das Gasflaschenventil schließen und du verlierst jedesmal das flüssige Gas in der Leitung.
    2. Du wirst den Gastank so bis oben hin füllen und hast kein Gaspolster mehr. Bleibt die Lok noch stehen, ohne dass der Brenner gestartet wird, wird sich der maximal mögliche Druck der Gasmischung bei der momentanen Tanktemperatur einstellen.


    Entlastungsventile, die in den Tank eingebaut werden (ich verwende dafür alte Autoreifenventile, die ich vom Gummi befreie und mit einem M6x0,75 mm Gewinde versehe) sollten immer 1-2 cm in den Tank hineinreichen, damit beim Entlasten, wenn flüssiges Gas heraus kommt, die Füllung stoppen kann und noch ein Gaspolster übrig bleibt.


    Viele Grüße
    Georg

  • Hallo Georg,


    Zitat von Maestrale5


    1. Du musst jedesmal zum Druckabbau das Gasflaschenventil schließen und du verlierst jedesmal das flüssige Gas in der Leitung.
    2. Du wirst den Gastank so bis oben hin füllen und hast kein Gaspolster mehr. Bleibt die Lok noch stehen, ohne dass der Brenner gestartet wird, wird sich der maximal mögliche Druck der Gasmischung bei der momentanen Tanktemperatur einstellen.


    zu 1.: Das ist mir klar. Der Verlust dürfte aber nur so 2-3 ml betragen (wenn wirklich der ganze Schlauch noch gefüllt wäre), was mir verschmerzbar erscheint.
    zu 2.: Das dürfte das größere Problem sein. Aber nur hinsichtlich des Austretens von flüssigem Gas in die Düse. Das Thema Gaspolster war ja hier auch schon diskutiert worden. Der Druck im Tank sollte unabhängig vom Füllstand sein und nur von der Temperatur abhängen (außer der Tank ist leer...).


    Grundsätzlich konnte man aber auch mit den Regner-Ventilen überfüllen und musste dann wieder Gas ablassen.


    Gruß
    Bernd

  • Hallo Kollegen,


    ich weiss wirklich nicht wo das Problem sein soll. Seit Jahren haben meine Gastanks ein Entlüfterventil mit ca. 10-15 mm Tauchrohr. Wenn dort Füssiggas austritt dann ist der Tank voll. Entlüftung schliessen und Füllflasche weg und fertig ist.


    Hans

  • Erwischt!


    Ich habe mal nachgeschaut, die Dichteänderung unserer Flüssiggase ist nicht unerheblich. Andererseits ist eine Temperaturerhöhung im Tank während des Betriebs meist auch mit einer Füllmengenveringerung verbunden. Aber es ist nicht ganz ohne...


    @Hans
    Das Problem ist schlichtweg, dass meine Tanks eben kein Entlüfterventil haben.


    Gruß
    Bernd

  • Hallo Bernd,


    ich fülle die meisten meiner Lok auch mit dem allseits bekannten Fülladapter und einem Ronson-Entlüftungsventil.
    Dazu benutze ich vor allem die Msf 1a Butangaskartuschen und den Korea-Adapter.


    An diesen Adapter schraube ich aber auch für meine Roundhouse Lok ein Regner ähnliches Füllventil von RH an und kann durch das RH-Ronsonventil den Gastank "ganz" voll füllen, da dieses Ventil eine eigene Entlüftung hat. Einfach so lange füllen bis Flüssiggas ausströmt und der Tank ist voll mit passendem Gaspolster.


    Ich denke dass alle Ronsonventile so gebaut sind. Für Regner Gastanks gibt es sogar ein Adapter dafür:


    http://www.chuffed2bits.com/page13.html


    Wäre doch auch eine Überlegung wert, oder?


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo Manfred,


    danke für den Tipp. Aber im Prinzip musst Du ja bei der RH-Lösung ebenfalls die kopfstehende Flasche mit dem Fülladapter auf den Gastank drücken. Daran stört mich zum einen, dass man aufpassen muss, dass die Lok nicht umkippt und man daher immer die zweite Hand zum Gegenhalten braucht, und zum anderen, dass es bedingt duch den Korea-Adapter etwas wackelig wurde.


    Außerdem habe ich ja gerade gelernt, dass ein wirklich randvoller Gastank nicht unbedingt erstrebenswert ist. Also müsste man auch bei den Ronson-Ventilen ein Tauchrohr nachrüsten.


    Ich denke, ich werde mich damit begnügen, die Tanks nur soweit zu befüllen, wie es ohne Entlüftung geht.


    Gruß
    Bernd

  • Hallo Bernd,


    mit dem auf die Lok drücken und festhalten hast Du sicher recht, aber die Korea-Adapter der zweiten Gen. sind recht stabil.


    Die Ronsonventile sind aber bei richtigem Einbau immer etwas tiefer als die OK vom Tank und damit ist der nötige Verdampfungsraum automatisch gegeben, ein Überfüllen nicht möglich.


    Aber natürlich geht es auch so wie Du es vor hast.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Zitat von Rundschieber

    ...man aufpassen muss, dass die Lok nicht umkippt und man daher immer die zweite Hand zum Gegenhalten braucht...

    Ich habe entsprechende Holzklötze angefertigt, die unter dem Rahmen die jeweilige Lok exakt unterstützen und da kippt und wackelt nichts, ich kann ruhig und stabil sogar einhändig füllen wenn ich will.
    Ich habe übrigens auch Ronsonventile von Mike (chuffed2bits) statt den Regnerventile überall eingebaut, und habe seitdem nie Probleme mit dem Gas.


    LG Zoltan

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
    BW Traktion Langkatzenhofen
    SzvVT - Szamosvölgyi Vaspálya Társaság
    877_2015080444_bahnhofhosszumacskasvontatasitelepkicsi.jpg
    http://www.lokteam.at/

  • Zitat von Rundschieber


    Ich denke, ich werde mich damit begnügen, die Tanks nur soweit zu befüllen, wie es ohne Entlüftung geht.


    Hallo Bernd,


    mit etwas Geduld und wenn der Tank nur noch Gas enthält, kannst Du auch ohne Druckabbauventil einen Gastank komplett befüllen, wenn der Tank die gleiche oder eine niedrigere Temperatur, wie/als die Kartusche hat.


    Grüße
    Georg

  • Hallo zusammen,


    obwohl ich an sich nie Probleme hatte, das Gas einigermassen verlustfrei durch die Regner-Ventile zu bringen, fand ich die Handhabung unpraktisch. Mit dem Korea-Butanflaschenadapter wurde es noch wackliger. Nachdem ich die EKB mit der Schnellkupplung in Betrieb genommen hatte, stand der Entschluss fest, alle Loks umzurüsten. Selbst die Prignitzer ließ sich durch Verkippen des Tanks einfach umbauen.


    Es scheint mir, dass - wie bei so vielen Modellbahnthemen - die Vielfalt an Lösungen und Vorlieben groß ist. Grundsätzlich wichtig erscheint mir jedoch tatsächlich, den Tank nicht randvoll zu machen. Ich hatte die Dichteänderung von flüssigem Brenngas unterschätzt. :S Die Situation, dass man eine frische betankte Lok kurz nach dem Zünden wieder abstellen muss, ist bei mir durchaus schon vorgekommen. Außerdem hat es mir durch schwappenden Tankinhalt zu Beginn des Fahrens ab und an auch den Brenner gelöscht.


    Notfalls besorge ich mir einen Fläschchenwärmer für die Kartuschen... 8)


    Gruß
    Bernd