Korossion/Ausblühungen am Kessel

  • Hallo Freunde,


    bei der Durchsicht meiner Maschinen ist mir am Kessel der EKB (Unterseite) eine weiße Ausblühung aufgefallen. An dieser Stelle ist der Lak ein wenig abgeblättert. Mit einem Q-Tip lässt sich die Blüte beseitigen, natürlich bleibt eine Schadstelle im Lack über.



    Das Bild ist leider nicht so prima geworden.


    Die Fakten:


    - Kessel aus Messing.
    - Lackeirung dirket auf Kessel (keine Grundierung)
    - Ich verwende Wasser aus eine Umkehrosmose + 5 % Leitungswasser



    Ähnliches hatte ich auch schon einmal auf einem Regnerkessel.



    Habt ihr einen Tip, voran mein Kessel leidet ?



    LG / Oliever

  • hallo,


    ich vermute das das Zinkfrass bzw. Zinkpest.


    Hier die Infos dazu:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Zinkpest


    Da Messing ja aus Kupfer und Zink besteht könnte das sein.


    In diesem Fall evtl. gucken wie tief die frassstelle ist und den kessel erneut abdrücken (Kalt- u. Warmwasser probe). Ich würde den Kessel ggf. Erneuern und dann evtl (oder jetzt den alten) mit Zappon Lack einsprühen.


    Lg


    Michel


    PS: Bitte keine Haue wenns nicht stimmt.

  • Hallo Christian,


    ging leider nicht besser - ich werde die Maschine wohl doch zerlegen .... dann sehen wir mehr :(


    Edit: Ich habe die Lok nun zerlegt .... die Bilder sind trotzdem nicht prima.


    Ich habe zwei "Schaustellen" gefunden. Zuerst habe ich den fehlerhaften Lack entfernt.





    Nachdem der Lack ab war, ist eine Veränderung am Messing zu erkennen. Das Messing ist an diesen Stellen kupferfarben. Ich meine auch, dass man eine kleine "Eindellung" erkennen kann.



    Dan habe ich weiter abgeschliffen. Die Verfärbung bleib aber.





    Vielleicht helfen die Bilder bei der Diagnose weiter.


    Fragende Grüße / Oliever

  • Hallo Oliver,


    Diese einfärbungen enstehen wenn man Messing Hartlötet. Soweit ich weiß tritt das kupfer da hervor. Dies ist ansich nicht so schlimm. Ist an dieser Stelle der Kessel den Dünner als an anderen Stellen. Am besten ist wahrscheinlich neu adrücken. Oder Neu bauen.


    Lg


    Michel

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Hallo Oliever


    Das ist eindeutig die Entzinkung, die hier am Werk war!
    Ich hab grade vor kurzem an einem anderen Ort Bilder von solchen Stellen auf Messing gesehen...


    Normalerweise brauchts aber ein Elektrolyt, damit die Entzinkung stattfinden kann...


    Gruss Florian

  • Hallo,


    Diese Entzinkung ensteht auch beim Hartlöten. (evtl. durchs Flussmittel?)


    Bei vielen Bildern in der Kesselbau abteilung kann man dieses auch beobachten.


    Lg


    Michel :Q

  • Hallo Michel


    Ja doch, nur scheint mir, ist diese Stelle nicht grad eine Stelle wo das Messing entzinkt wird beim Löten... :WN


    Gruss Florian
    ps: ich will ja nicht grad den Teufel an die Wand malen... :wink:

  • Zitat von Florian

    Das ist eindeutig die Entzinkung, die hier am Werk war!
    Ich hab grade vor kurzem an einem anderen Ort Bilder von solchen Stellen auf Messing gesehen...


    Normalerweise brauchts aber ein Elektrolyt, damit die Entzinkung stattfinden kann...


    Hallo Florian,


    vielleicht ist das Wasser aus der Osmoseanlage (trotz der Zugabe von Leitungswasser) zu aggressiv?


    Die Frage ist doch nun - was tun? Dicht ist er, ich glaube kaum, dass sich ein Sicherheitsproblem stellt.


    Einfach neu lackieren? Ich habe der Hersteller/Kesselbauer eine Anfrage geschickt, mal sehen was er dazu meint....


    LG / Oliever



    @ Michel: Ob´s am Flussmittel liegt kann ich nicht sagen, an diesen Stellen hätte es keines gebraucht ...

  • Hallo Oliever


    Ich würde den Kessel zur Beobachtung nicht allzu früh lackieren und mal eine Weile im jetztigen Zustand fahren. Dann kannst du schön beobachten, ob sich da was tut oder nicht.
    Wenn der Kessel die Kaltwasserdruckprobe besteht, dann spricht eigentlich nichts gegen das Anheizen...


    Gruss Florian

  • Hallo Oliever,


    alzu große Sorgen würde ich mir nicht machen.
    Nach deiner letzten Beschreibung der defekten Stelle würde ich annehmen,
    das dort unsauber gearbeitet wurde.
    Vielleicht hat der Kessel nach dem Aussäuern und vor dem Lakieren einen Spritzer Flußmittel abbekommen.
    Und nun durch das erhitzen im Betrieb hat sich die Farbe verabschiedet.


    Mal schauen was der Hersteller sagt.


    Gruß und bis dann
    Sascha :)

    Moin Moin
    ____________________________________________________
    Als Eltern machen wir Fehler, keiner kann alles richtig machen,
    es kommt nur darauf an, es mit viel Liebe falsch zu machen. Ø

  • :roll:
    Hi Oliever
    ich hab meinen Betriebsmeister gefragt und der sagte:
    ...das ist doch eine alte Lok, da gabs doch vor zig Jahren so Raufereien und das ist nun das zugespachtelte Einschussloch
    :pff:
    ...eben dem Vorbild etwas näher...
    ( Ich weis es ist ärgerlich...)
    lg
    Thomas

  • Zitat von black.man

    Mal schauen was der Hersteller sagt.



    Hallo Sascha,



    der Hersteller sagt, es kommt vom Hartlöten.


    Das Idee mit den Flussmittelspritzer lasse ich durchgehen. Aber - nur an der Unterseite des Kessels? Dummer Zufall....


    Ich montiere die Maschine wieder und fahre weiter. Lackieren wollte ich sie eh irgendwann (sauber).
    Die Diskussion muss wohl auch noch in Richtung Speisewasser gehen. Ich hatte gestern zu später Stunde ein ausgiebiges Telefonat mit dem angrenzenden Ausland (südlich :P:thumbup: / Merci Wolfgang).


    1. Wie steht es mit dem Wasser aus der Umkehrosmose - wird normalerweise im medizinischen Bereich verwendet.
    Ich verwende Wasser aus folgender Anlage: http://www.melag.de.k1309.ims-firmen.de/index.php?id=151


    2. Zusatz von Leitungswasser 5% - gute Idee oder schlechte Idee; irgendwo müssen die Nitrate ja herkommen.


    3. Zugabe von Zusatzmitteln - wird derzeit geprüft .....


    Ich werde doch wohl nicht der erste sein, dem der Kessel wegfault ... :M



    LG / Oliever

  • also.... Lochfrass von innen sieht anders aus...... das ist also von aussen.


    entweder ist der Kessl mit Säure (pH Wert um 4-5) inKontakt gekommen, oder Dein wass er wäre zu aggresiv.... aber dann wär es von innen.


    Nachdm Dudn Kessel abmontiert hast... wie sehen die Messingverschraubungen des Kessels aus? wenn die innen stark rot sind.... dann wäre das Wasser ein Problem. (glaube ich aber nüscht)


    Ich nehme Wasser aus einem Lufttrockner (nicht chemisch sondern Aggregat) und mache da noch Leitungswasser dazu.... das ist Mineralisch echt rein, aber eben nicht chemisch rein. Ist also lange nicht so aggressiv.


    Regner macht es übrigens auch so und der Hobbykeller bleibt trocken.. :wink:

  • Hallo Oliever,


    bist du wirklich so aufgeregt wegen deinem Kessel??
    Wenn ich mir den Beitrag bei Wikipedia durchlese,
    "Destillation ist wegen der dafür nötigen hohen Energie teuer und ökologisch fragwürdig. Für den Alltagsgebrauch wird deshalb überwiegend das weniger aufwendig gereinigte demineralisierte Wasser verwendet. Es wird durch Ionenaustauscher gereinigt und kommt unter den Bezeichnungen destillatgleiches Wasser, VE-Wasser (voll entsalzt), Deionat, Batteriewasser oder Bügelwasser in den Handel. In bestimmten Fällen wird zur Herstellung auch die Umkehrosmose bevorzugt, diese liefert ein ähnlich sauberes Wasser wie die Destillation. Ähnliche Verfahren werden auch zur Meerwasserentsalzung angewendet".
    Kesselwasser
    liegst du genau richtig mit deinem Kesselwasser!


    Ich hatte auch mal die Befüchtung,
    daß mir das Regenwasser irgendwann mal den Kessel auffrist.
    Aber ich rede mir ein, daß ich meine Loks ja nicht so oft laufen lasse :pff:
    Da müßte jetzt mal jemand etwas schreiben,
    dem schon ein Kessel kaputt gefressen wurde!


    Gruß
    Sascha :)

    Moin Moin
    ____________________________________________________
    Als Eltern machen wir Fehler, keiner kann alles richtig machen,
    es kommt nur darauf an, es mit viel Liebe falsch zu machen. Ø

  • Zitat von black.man


    bist du wirklich so aufgeregt wegen deinem Kessel??


    Hallo Sascha!


    naja, aufgeregt würde ich jetzt nicht sagen :GR


    Letzlich habe ich mich halt nur gefragt, warum an meiner Lok Pilze wachsen ...... :WN


    Wie gesagt, ich beobachte die Sache jetzt noch eine Weile - im Winter beommt die Gute dann ein neues Kleid!



    LG / Oliever

  • Ich habe heute einen Korrosionsfachmann in der Firma befragt, Entzinkung ist richtig, das kann durch alkalische Lösungen passieren, also PH Wert grösser als 7. Flussmittel kann sein, er meinte aber die seien eher sauer. Was gut möglich ist, der Kessel wurde gebeizt und nicht sauber gereinigt und abgetrocknet. Geht das Wasser aus der liegen gebliebenen Säure so wird das Restprodukt plötzlich alkalisch und es wird sich in Ruhe in die Oberfläche fressen bis es entfernt wird.

  • Hallo Freunde und Aquanatiker.


    Das Drama geht in den zweiten Akt!


    Eines vorab - es ist sehr unwahrscheinlich, dass an meinem beschriebenen Kesselschaden ein Hersteller- oder Lieferfehler verantwortlich ist. Nach Durchsicht meines (kleinen) Fahrzeugparks konnte bzw. musste ich noch eine Maschine aus dem Verkehr ziehen. Auch meine kleine Frieda / Amelie leidet unter schweren Kesselausschlag. Diese ist meine älteste Maschine (ca. 6 Jahre). Hier ist leider gar nichts mehr zu retten, sowohl die Kesselunterseite als auch das Flammrohr sind betroffen.


    Ich bin kein Chemiker und habe wirklich nur rudimentäre Vorstellungen, was in meinen Kesseln passiert sein könnte. Die Mischung aus entmineralisiertem Wasser und Leitungswasser (Zugabe ca. 5 %) funktionieren zumindest bei mir/mit meinem Leitungswasser nicht. Diese ist aggressiv.


    Meine anderen Loks zeigen bis dato keine Schadstellen, diese wurden aber auch noch nicht so viel gefahren.


    Ich werde von nun ab nur noch Wasser aus unserem Wäschetrockner nehmen - dieses riecht zwar ein wenig nach Blümchen ....


    Ach so - die Kessel. Ich habe in der Zwischenzeit mit beiden Lokomotivbauern gesprochen und beide haben mir Austauschkessel angeboten. Der Kessel meiner Frieda wurde binnen 3 Tagen von der Fa. Regner getauscht - und zwar ohne Verrechnung von Kosten. Hierfür möchte ich mich - gerne auch öffentlich - ausdrücklich bedanken. :thumbup:
    Übrigens sind die neuen Friedakessel (eigentlich Emma, denn die Frieda gibt es ja nicht mehr) auch schon für die Nachspeisung mit der Dampfspeisepumpe vorgesehen. Herr Regner betreibt dieses Thema wirklich mit Nachdruck ....


    Herr Reppigen hat mir den Austauschkessel der EKB inkl. zweifarbiger Lackierung und div. Zusatzteile auch für wirklich kleines Geld zugesagt. Hiermit kann ich gut leben. :thumbup:


    Was mich wirklich ärgert ist, dass gerade das vermeintlich "gute" Wassergemisch meine Kessel gekillt hat. Ich frage mich, ob sich ein jeder Echtdampfer über die Wasserwahl überhaupt solche Gedanken macht .... :WN


    LG Oliever

  • Entzinkung entsteht primär durch alkalische Lösungen. Da ich auch nicht Chemiker bin kann ich nur zu einem einfachen Mittel raten, kaufe dir PH Streifen, damit kannst du dein Wasser überprüfen. Der Wert sollte irgendwo zwischen 6 bis 8.5 liegen, je nach Wasserhärte. Falls das nicht der Fall ist musst du herausfinden wo das Problem liegt.

  • Hallo Kollegen,


    kleines Detail aus der Chemie...
    Sauer ist es von pH 1 bis 6,9999
    pH 7 ist neutral,
    Alles grösser als pH 7 ist eigentlich alkalisch, ja ist akademisch
    würde aber sagen, dass pH 8.5 in meinen Augen schon ziemlich
    alkalisch ist, würde den Bereich von 6.5 bis 7.5 als normal bezeichnen.


    Gruss,
    Ernst

    Die erste Dampflok ist misslungen, versuche deshalb die zweite zu bauen...