Fertigmodell oder Bausatz?

  • Liebe Freunde der Dampffahrt,


    ich war hier schon lange nicht mehr angemeldet (seit 2010) doch nun bin ich für eine unbestimmte Zeit wieder da. Vielleicht erinnert ihr euch ja noch, wie ich ein paar, aus heutiger Sicht, dämliche Fragen zur Gernrode gestellt habe :mrgreen:. Nun bin ich 18 Jahre alt und der Dampftraum steht, wenn denn auch alles gut läuft, nach meinem Abschluss der Fachhochschulreife nächsten Jahres endlich vor der Tür und bin bereit, in eure Kreise der gemütlichen Dampfer einzutreten. :thumbup:


    Selbstverständlich stelle ich euch wieder eine Frage mit dem Unterschied, dass diese weit sinnvoller ist als noch vor 4 Jahren . :pff:


    Dabei habe ich mich schon länger auf ein Echtdampfmodell versteift... die wunderschöne Prignitzer 994701 von Regner soll es sein! Geld für ein sogenanntes Einsteigermodell möchte ich gar nicht erst rauswerfen, beide Kategorien sind schweineteuer. Nur werde ich in voraussichtlich 1-2 Jahren vor der Qual der Wahl stehen... Fertigmodell oder Bausatz?


    Folgende Argumente für das Fertigmodell wären: Es ist alles schon fertig montiert, d.h. meine ungeschickten Hände können nichts falsch machen und somit habe ich die Garantie, dass das Modell auch läuft. Dazu kommt dann eben noch eine komplett verbaute Fernsteuerungseinheit, die sich sicher als sehr praktisch erweisen würde. Eine Werkstatt zum Montieren und Fachgeräte sind nicht nötig (beides besitze ich nicht, das wäre so mein "Killerargument" für das Fertigmodell). Mathematische Kenntnisse zur eventuellen Einstellung der Steuerung existieren so gut wie gar nicht ( :oops: )


    Folgende Argumente für den Bausatz wären: Erfahrungen sammeln um das Modell beim Problemfall selbst reparieren zu können, die Befriedigung sein selbst erbautes Modell fahren zu sehen ist ein wunderbares Gefühl. Der Preis ist noch dazu wesentlich günstiger.


    Somit stehe ich vor einer Zwickmühle. Was würdet ihr mir empfehlen? Vielleicht könntet ihr auch mit den ein oder anderen "Vorurteilen" aufräumen.


    Grüße, Kevin.

  • Hallo Kevin!
    Fertigmodell und Bausatz haben Jeder seine beonderen Reize.
    Ich selbst habe in erster Linie Fertigmodelle von Accucraft an denen ich Verbesserungen durchführe. Wenn man Modelle nicht gerade von einer Fachwerkstatt wie Reppingen nach seinen Wünschen abgestimmt bekommt, bietet sich hier ein großes Betätigungsfeld. Sogar hierfür ist ein Werkzeugmaschinenpark, wie z.B. eine Drehmaschine schon ratsam. Zumindest kann man hier gleich loslegen.
    Gruß Gerd

  • Hallo Kevin
    es hängt natürlich auch davon ab, welches Lok-Modell man haben will, nicht jedes ist als Bausatz erhältlich. Aber grundsätzlich glaube ich dass man bei einem Bausatz sein Modell besser kennen lernt, als bei einer fertigen Lok und sich dann auch besser helfen kann.
    Alles Gute
    Gerhard

  • Hallo Gerhard und Gerd,


    erstmal vielen Dank für eure Antworten. Nach langem Überlegen hab ich mich dann doch dazu entschlossen, mir den Bausatz zu holen, denn diese wunderbare Technik die da hintersteckt kann man nur so vollkommen nachvollziehen und das Zusammenbauen gehört ja eigentlich zum Hobby dazu. :thumbup: Ich habe zwar keine Maschinen, aber sobald etwas nicht passt ersetzt es Regner ja, das wäre also kein Problem. Die Verlockung ist auch groß, dass ich für 960€ "schon" ein fahrbereites Profi-Modell erhalte, während ich für das Fertigmodell wesentlich mehr blechen muss, so kann ich Stück für Stück meinen Traum von Echtdampf erfüllen. Auch wird es erstmal keine RC-Anlage geben, ist zwar unpraktisch aber die Kosten halten sich so in Grenzen und das Lokführer-Feeling erhöht sich :D.


    Ich hätte allerdings noch ein paar Fragen an euch: Hat jemand von euch Erfahrung mit dem Bausatz C-Kuppler und Kessel von Regner? Ich hab schon ein paar Erfahrungsberichte im Internet gesucht, allerdings nur ein paar gefunden, die auch schon etwas älter waren. Ich würde gerne wissen, ob die Anleitung gut bebildert und beschriftet ist, sodass man auch als Anfänger gut zurecht kommt. Die Bauanleitung gibt es ja bei Regner zum PDF-Download, allerdings gehe ich mal anhand den Bildern und der Sprache davon aus, dass diese nicht mehr auf dem aktuellsten Stand ist. Andere Frage: sind die RC steuerbaren Funktionen wie Entwässerung, Bremsen etc dann auch von Hand steuerbar, ohne Einbau der RC Anlage? Danke für eure Hilfe!


    Grüße,


    Kevin

  • Hallo Kevin!


    Hier mal die Meinung eines ANfängers, vielleicht kannst du etwas davon gebrauchen.


    Zum Werkzeug:


    Ich habe auch kein Werkzeug in dem Sinne, wie es die Profis haben, nur "Hauswerkzeug".


    Gerade jetzt, nach dem Bau (und mit den Erfahrungen des Baus) der ersten Lok werde ich doch eine kleine Werkstätte einrichten müssen, bescheiden so um die 400 EUR das mindeste was ich so zu brauchen glaube - ich denke auf Basis der Proxxon IBS. Für gröberes Fräsen, Drehen, Sandstrahlen, einbrennen usw. werde ich weiterhin erfahrene und gut ausgerüstete Kollegen um Hilfe bitten.


    Zur Anleitung:


    Mein MEG-46-Bausatz hatte eine Anleitung dabei, die gut und passend, aktuell war.


    Sicher bekommst du eine neuere Anleitung als die PDF im Web, jene ist nur als "Lernhilfe" und "Vorzeigedokument" gedacht und ist tatsächlich schon älter. Soll aber auch nicht als Bauanleitung fungieren, sondern als Muster, wie sowas aussieht. De mitgelieferte wird sicher aktueller sein.

    Auch hier im Forum habe ich eine hervorragende Anleitung und viele Ideen und Hilfe gefunden. Und Kollegen haben mir auch viel geholfen, wenn es kurz eng wurde.


    Nun meine persönliche Meinung zum Kauf gleich des C-Kupplers:


    Ich bin vom Beruf Maschinenbauer und traue mich an einiges schon ran - aber als absoluter Anfänger in dieser doch etwas speziellen Technik (schon alleine wegen dem Maßstab) hätte ich mich nie gleich zuerst an einer komplexeren Modell (wie zB der C-Kuppler) gewagt.


    Ich halte es mit Lord Byron: "My way is to begin with the beginning" und ich habe es nicht bereut - nach der MEG-46 sehe ich eindeutig, dass mir als Anfang der C-Kuppler zu viel gewesen wäre.


    Das will natürlich nicht heißen, dass ich es dir nicht zutraue!


    Ich wünsche dir viel Erfolg und Spaß dabei. Ich habe nur meine eigene bescheidene Meinung geäussert.


    LG Zoltan

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
    BW Traktion Langkatzenhofen
    SzvVT - Szamosvölgyi Vaspálya Társaság
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    http://www.lokteam.at/

  • Hallo Kevin
    also meine erste Echtdampf Lok war eine U also ein C-Kuppler von Regner.
    Ich fand die Anleitung als sehr informativ und ausführlich und kam damit gut zurecht.
    Regner lieferte dazu auch einen Steckschlüssel, trotzdem würde ich empfehlen einige gute kleine Schraubenzieher und Steckschlüssel
    und ev. einen Satz kleiner Nadelfeile (kosten wenig Geld) anzuschaffen. Auch um einen kleinen Schraubstock wirst Du mit der Zeit nicht herumkommen.
    Viel Spaß und Erfolg wünscht


    Gerhard